Anscheinend ist „Pyt“ das dänische Äquivalent von „Ja mei“. Diese Lebenseinstellung übe ich heute.
Ich übe „Pyt“ erst wegen der Hitze. Wenn der Asphalt sie speichert und an mich abgibt, sind 26 Grad für mich unerträglich.
„Pyt“ ist die einzig richtige Antwort, als mein Reifen dann platt ist und ich versuche, den tubeless Reifen zu flicken. Pyt, als das Provisorium nicht hält, das Werkzeug nicht das richtige ist und ich am Straßenrand mit Nadel und Faden den Mantel nähe.
Pyt abzurufen wird ein wenig schwieriger, als ich dann auf winzigen Mountainbiketrails lande, mein Fahrrad fast senkrecht einen Hang hochbugsiere, Wasser und Akkus knapp werden und ich nicht sicher bin, ob ich es noch zum Abend ins nächste Dorf, zum nächsten Shelter schaffe. Ich komme sehr langsam voran über die winzigen Trails. Zumindest hält die Reparatur an meinem Reifen – das habe ich sicher gründlich getestet. Trotzdem schaffe ich es, den Trail zu genießen. Ich kann ja zur Not irgendwo mein Zelt aufschlagen und am nächsten Morgen weiter treten.
Das Gefühl, danach ins Meer zu springen, ist unübertrefflich. Nachdem mir den ganzen Tag der Nadelwald in der Nase hing, rieche ich jetzt zum ersten Mal ganz intensiv das Meer, spüre, wie das Wasser mich in unterschiedliche Richtungen zieht.
Ich finde noch zu meinem Schlafplatz, der sogar einen Wasseranschluss hat. Ich setze zum ersten Mal mein Innenzelt ins Shelter, um mich vor Mücken zu schützen. Es ist komisch, die Mücken surren zu hören und zu wissen, dass sie mir nichts anhaben können.
PS: Ein weiteres Highlight meines Tages: Der Mann, der im Unterhemd auf der Türschwelle sitzt und vor sich Würstchen brät. Er drinnen, Wurst draußen. Ich hätte ja so gerne ein Foto geschossen!