Ich ergebe mich dem Regen. Die zur Jacke passende Kapuze habe ich daheim vergessen, aber vielleicht ist das auch egal – regendicht ist der Rest der Jacke nämlich auch nicht mehr. Kalt wird es auf Dauer.
Trotz Regen laufe ich ein wenig durch Oslo. Zumindest ist die Stadt nicht überlaufen. Sie gefällt mir gut; ich finde viele der modernen Gebäude gut gelungen. Ich kaufe neues Gas für meinen Kocher. Eigentlich wollte ich mir auch einen faltbaren Kaffeefilter kaufen, aber die (umgerechnet) 40 € dafür konnte ich mir dann doch verkneifen.
Bei einer Bäckerei habe ich mir über TooGoodToGo etwas bestellt, in der Hoffnung auf ein paar leckere Teilchen und etwas Brot. Stattdessen bekomme ich zwei Laibe Brot – es gibt also erst mal nur noch Brot. Zum Abendessen mache ich mir schon mal Arme Ritter, die soll es auch zum Frühstück wieder geben. Könnte schlimmer sein.
Ich suche nach Routen in und durch Norwegen. Die Recherche auf dem kleinen Handybildschirm ist anstrengend, aber die Bilder sehen trotzdem schön aus.
Beim Planen merke ich langsam, dass ich eigentlich noch gar nicht weiß, was und wohin ich als Nächstes möchte. Die Landschaften ziehen mich an, gleichzeitig wird mein Wunsch nach Gemeinschaft immer größer. Ich frage meine Gastgeberin, ob ich noch eine Nacht bleiben darf, und verschaffe mir so Bedenkzeit.