Endlich wieder auf meinem Fahrrad! Es sind ganze drei Wochen vergangen, seit ich zuletzt darauf saß. Ich war sehr glücklich in dieser Zeit, freue mich aber jetzt sehr wieder, in den Sattel zurückzukehren. Das Wetter spielt mit, angenehmstes Sommerwetter strahlt mir ins Gesicht. Ich strahle über das ganze Gesucht zurück, als ich wieder in die Pedale treten darf.
Die letzten zweieinhalb Wochen werde ich versuchen in anderen Blogeinträgen zusammenzufassen. Es ist viel passiert, und es ist eine Herausforderung dem gerecht zu werden. Ich wurde nach meiner langen Funkstille schon gefragt, ob denn alles gut bei mir ist (lieben Gruß an Hauke und das Hexenbad). Alles ist sehr gut, aber ich habe auch noch viel Neues einzuordnen. In Kurzfassung für Kontext: ich habe eine Woche auf einer Art Festival verbracht, dort ein paar Menschen sehr intensiv kennengelernt und meine Beziehung zu mir selbst neu definiert. Ich habe mich in einen dieser Menschen Hals über Kopf verliebt und dann noch eine Woche bei ihm verbracht. Ich habe Entscheidungen über mein Leben ab Herbst getroffen, unter anderem nach Schweden zu ziehen. Ich habe noch mal ein paar Reperatur- und sonstige Materialien organisiert, bin nach Oslo zurückgefahren, krank geworden. Ich wurde zu zwei Tagen Pause bei und mit meiner lieben Gastfamilie gezwungen. Heute bin ich weitergezogen.
Ich bin nicht weitergezogen, ohne bis in den Nachmittag zu trödeln. Ich schlafe aus, dann packe ich alles ein (dachte ich zumindest) und zwinge meine sämtlichen Geräte zu Updates. Ist zwar nötig, hätte ich aber auch schon in den letzten Tagen und Wochen erledigen können. Zumindest lassen mir die streikenden Geräte Zeit, noch (mittags) mit meiner Gastfamilie zu frühstücken. Ein cooler Haufen, den ich ganz gern gewonnen habe (mehr dazu in zukünftigen Blogeintrag).
Ich fahre die gleiche Strecke aus Oslo raus wie auch vor fast vier Wochen, es geht schnell aus der Stadt raus und dann über ganz schöne Forstwege, relativ viel bergauf. Ich bin immer noch ziemlich schwach. Nach nur 20km reicht es mir dann auch schon für heute, ich finde einen schönen Platz am See, bade und richte mich ein. Ich telefoniere lange mit meiner Mama, das fühlt sich gut an. Mein Abendessen ist eine Kombination, die vermutlich nur draußen schmeckt: Ramen-Kartoffelbrei-Dosenmakrele in Tomatensauce.
Irgendwann unterwegs habe ich festgestellt, dass ich Handtuch, Wechselshirt und Wechselunterhosen auf der Wäscheleine habe hängen lassen. Schon irgendwie praktische Gegenstände, die ich ganz gut gebrauchen könnte. Trotzdem nehme ich es mit Humor, dass ich die nächsten Tage ohne verbringen muss. Eigentlich ein Wunder, dass ich bei all meinen bisherigen Stops nicht schon früher etwas habe liegen lassen. Diesmal habe ich Glück, ich muss nicht mal umkehren: Leonies Familie fährt Dienstag von Oslo nach Bergen und ich werde sie unterwegs abpassen können.
Auch wenn mein Körper sich noch schwach anfühlt, bin ich richtig froh draußen zu sein und freue mich darauf, Zeit für mich zu haben. Zeit alleine nach all den intensiven Begegnungen.