Heute war einfach kalt und nass. Das fasst auch schon den Tag zusammen.
Eigentlich war die Strecke zumindest zu Beginn ganz schön, auch wenn der Weg im Prinzip ein Bach war. In kürzester Zeit bin ich durch all meine Schichten nass. Das einzige, was mich halbwegs warm hält, ist das Fahren. Als es bergab geht, hilft aber auch das nicht.
Ich halte im Supermarkt um einzukaufen, Geräte zu laden und mich aufzuwärmen. Die Joker Kette in Norwegen erfreut mich mit ihren Sitzecken und Kundenklos immer wieder. In diesem Laden verbringe ich mehrere Stunden und koche mir sogar Mittagessen. Ich wärme ein wenig auf, merke aber auch, wie tief mir die Kälte im Körper sitzt, auch wenn ich noch nicht sehr weit gefahren bin.
Kurz überlege ich, noch bis zur nächsten DNT Hütte zu fahren und mich dort zu trocknen und aufzuwärmen. Das sind immerhin noch 75 km und damit viele Stunden im Sattel, mit wenig Chancen auf Pausen um nicht auszukühlen. Stattdessen entscheide ich dann, einfach so kurz wie nötig noch zu fahren und mich so schnell möglich in mein Zelt und meinen warmen Schlafsack zu verkriechen.
Genau das tue ich. Mein Schlafplatz ist keine Schönheit und vielleicht ein bisschen nahe an Hütten und Straße, aber das ist mir jetzt egal. Ich mache mir noch einen Kakao, esse Zimtschnecken und genieße einen langsamen Abend im warmen und trockenen Zelt. So sehr regnet es nicht mehr, aber ich bin froh meine nasse Kleidung nicht mehr zu tragen.